TASV verspielt eigenhändig die Chance zum Klassenerhalt

Fußballspiele dauern gewöhnlich 90 Minuten und mehr. Für den TASV Hessigheim wäre es in den letzten Wochen allerdings nützlich gewesen, hätten die Schiedsrichter die Begegnung nach 80 Minuten abgepfiffen. Bereits im dritten Spiel hintereinander vergeigte der TASV in den letzten Minuten einen Sieg. Jetzt beim 2:2 beim VfR Sersheim leisteten sich die Rot/Weißen das Höchstmaß an Unfassbarem.

In Iptingen führte der TASV bis zur 93. Minute und verspielte durch den Ausgleich zwei Punkte. Zuhause gegen Enzweihingen führte man bis zur 87. Minute mit 3:2, um dann noch zu verlieren. Nun in Sersheim der absolute Hammer: 2:0 führte der TASV, hatte Chancen zum 3:0 und 4:0, kassierte dann gegen dezimierte Gastgeber zehn Minuten vor Schluss zwei Treffer zum Ausgleich und der Höhepunkt: In der 92. Minute verschoss der TASV mit der letzten Aktion einen Elfmeter. Sieben verschenkte Punkte. Wer die Tabelle anschaut sieht, wo der TASV stehen würde. Alles wäre noch möglich gewesen. So aber bleibt kaum noch Hoffnung. Durch eigene Fahrlässigkeit und Unvermögen hat man sich die Chance auf den Klassenerhalt verspielt. Es braucht keiner die Schuld bei anderen suchen. Das Team selbst hat es verspielt in drei Begegnungen alles aufzuholen.

In Sersheim stand der TASV von Beginn an kompakt und sicher. Zudem wurde flott und frech nach vorne gespielt. Die Folge: Florian Eisele und Mirko Merkler schossen den TASV durch ihre Treffer in der 12. und 25. Minute mit 2:0 in Führung. Diese Führung hielt auch an, da Daniel Merx gleich vier Mal sehr gute Chancen der Gastgeber vereitelte. Der TASV hatte das Spiel im Griff, machte aber wie schon so oft den Sack nicht zu. Chancen über Chancen wurden fahrlässig und schon fast arrogant vergeben. Dies sollte sich rächen. Die Gastgeber taten dem TASV sogar in der 65. Minute noch den Gefallen, sich mit einer Gelb/Roten Karte zu dezimieren. Doch anstatt das Spiel ruhig und locker nach Hause zu schaukeln, rannte der TASV ins verderben und kassierte völlig unnötige Treffer. Wie wenn sich ab der 80. Minute ein Schalter umlegt. So war es, wie schon in den vergangenen zwei Spielen, jetzt auch der Fall. Plötzlich fehlte die Ordnung. Nach einem Konter hieß es in der 81. Minute 1:2 und in der 85. Minute landete ein Eckball direkt im Tor. Der Vorsprung war dahin. Doch anders als in den vergangenen zwei Spielen, hatte der TASV die letzte Aktion in der 92. Minute für sich. Nach einem „geschenkten“ Elfmeter nach angeblichem Foul an Mario Holzer übernahm Kapitän Sebastian Schaaf die Verantwortung. Doch wo auch immer Schaaf hinzielen wollte, der Ball flog am Tor vorbei. Schluss, aus, Abpfiff … ohne Worte und fassungslos verließen Fans und Spieler den Platz. Nicht der Elfmeter war entscheidend, sondern das, was die Truppe sich erneut ab der 80. Minute dachte. An der Fitness liegt es nicht. Es muss andere Gründe haben. Das muss jeder Spieler aber selbst beantworten. Glauben konnte es am Sonntag keiner. Es war wie in einem schlechten Film.

1:0! „Zweite“ mit hochverdientem Sieg beim VfR Großbottwar

Fabian Guthke erzielt goldenes Tor – Cedric Huber pariert Foulelfmeter

In das Aufsteigerduell beim VfR Großbottwar II gingen die Rot/Weißen mit dem klaren Ziel „Auswärtssieg“. Kompromissloses Verteidigen, große Laufbereitschaft und ein ansehnliches Kombinationsspiel prägten die Anfangsphase der Gäste. Einzig der letzte Ball in die Spitze wurde zu ungenau gespielt. Wie so oft in den letzten Wochen versäumte es der TASV seine Überlegenheit in Tore umzumünzen. Nach einer halben Stunde dann eine Schrecksekunde für die Hessigheimer. Schiedsrichter Yalcin Darcin zeigte nach einem vermeintlichen Foulspiel auf den Punkt. Cedric Huber parierte den Strafstoß von Peter Oelscher jedoch glänzend. Im direkten Gegenzug beinahe die Führung für den TASV, der Ball landete aber nur am Außennetz. In der 37. Spielminute war es dann so weit. Fabian Guthke erzielte die hochverdiente Führung durch einen abgefälschten Freistoß aus 20 Metern. Der TASV blieb am Drücker und hätte noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen müssen. Auch in der zweiten Hälfte behielt die „Zweite“ das Heft in der Hand und hatte zahlreiche Tormöglichkeiten. Unter anderem setzte Salvatore Alamia einen Elfmeter an den Pfosten, als Christian Borchert nach einem unwiderstehlichen Dribbling im Strafraum nur per Foul gestoppt werden konnte. Die Gastgeber riskierten nun mehr, was den TASV defensiv mehr forderte, aber auch offensiv Räume ergab. Eine mangelnde Chancenverwertung und fragwürdige Abseitsentscheidungen verhinderten allerdings die Vorentscheidung. Aufgrund einer sehr guten Defensivleistung konnte man die Führung jedoch über die Zeit bringen und einen absolut verdienten Auswärtssieg feiern.