Sensation geschafft ! Aufsteiger TASV besiegt die Spvgg Besigheim mit 2:1

- 300 Zuschauer sehen einen wie aufgedreht agierenden TASV der noch höher hätte gewinnen können -

Kreisliga A Aufsteiger TASV Hessigheim hat in seinem ersten Spiel in der neuen Saison gleich für einen Paukenschlag gesorgt. Durch einen überragenden Auftritt vor heimischen Publikum gegen den hoch gehandelten Favoriten Spvgg Besigheim kamen die Rot/Weißen zu einem 2:1 Sieg.

Prächtige Kulisse und riesen Stimmung in Hessigheim. Nach 35 Jahren Abstinenz aus der Kreisliga A wollten alle das Derby gegen die Spvgg Besigheim sehen. Diese setzte mit dem 7:1 am ersten Spieltag gegen den TSV Oberriexingen gleich ein Ausrufezeichen und ging als klarer Favorit in das Derby. So schien das Spiel in den ersten 15 Minuten auch seinen erwarteten Verlauf zu nehmen. Die Spvgg mit dem besseren Beginn und der frühen Führung durch Rino Boriello. Doch wer glaubte, der Führungstreffer gäbe den Besigheimern Sicherheit, sah sich getäuscht. Fortan bestimmte der TASV die Begegnung und kam zu guten Gelegenheiten. Kevin Merkler hatte den Ausgleich auf dem Fuß, verzog aber knapp und nur kurz danach hatten die Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Claudio Piacenti zirkelte einen Ball Richtung Tor. Andy Schmid im Kasten der Gäste parierte aber prächtig und verhinderte den Ausgleich. Als ein Kopfball von Piacenti in der 30. Minute von der Querlatte zurückprallte, konnte man schon in der ersten Hälfte von einer glücklichen Führung für die Spvgg Besigheim spechen. Der TASV hatte sich schnell an das höhere Tempo der neuen Liga gewöhnt und kam von Minute zu Minute besser in die Begegnung. Die Überlegenheit der Gastgeber nahm sofort mit Anpfiff der zweiten Halbzeit sogar noch zu. Besigheim musste verletzungsbedingt Luca Hackl ersetzen. Da auch Marc Kaminski, letzte Woche noch fünffacher Torschütze, am Sonntag nicht spielen konnte, fehlte es der Spvgg an Kreativität im Mittelfeld. Dort machten Andreas Löhl und Felix Kunder das Zentrum dicht und hielten den agilen Kevin Merkler und Raffaele Iannotti den Rücken frei. Überragend und mitentscheidend war aber ein genialer Schachzug von Coach Bernd Pflüger, der den sonst bei der Zweiten spielenden Kevin Oswald in die Innenverteidung setzte um zusammen mit Jan Reustle den schnellen Rino Boriello stoppen zu können. Dies gelang Oswald in beeindruckender Weise. So dauerte es nach Wiederanpfiff nicht lange, ehe es 1:1 hieß. Nach einem Durcheinander im Strafraum gelang Claudio Piacenti der Ausgleich. Weiter ging es mit Chance um Chance für den TASV, der sich dank der Unterstützung des Publikums in einen Rausch spielte. Jeglicher Respekt am großen Namen wurde abgelegt und dies merkte man in jeder Aktion. Obwohl es noch 1:1 hieß, hingen bei der Spvgg schon die Köpfe. Die Körpersprache sagte einiges. Als Kevin Merkler in der 62. Minute der Führungstreffer gelang, gab es kein halten mehr. Allerdings provitierte Merkler von einem dicken Patzer von Andy Schmid, der nach einer Rückgabe über den Ball schlug. Die Entscheidung schien dann in der 74. Minute nah. Nach einem Foul im Strafraum an Claudio Piacenti setzte Andreas Löhl jedoch den fälligen Elfmeter an die Unterkante der Latte, so dass die Entscheidung ausblieb. Wie schwach die Gäste in der zweiten Hälfte agierten zeigte die Statistik. Nur zwei Torschüsse auf das Tor von Torhüter Marcel Deter sind wenig für den Anspruch den die Besigheimer haben. Deter ersetzte beim TASV kurzfristig den verletzten Daniel Merx. Bis zum Ende blieb das äußerst fair geführte Derby zwar spannend, aber für den TASV wenig gefährlich. Man hatte das Spiel im Griff. Dank einer sehr guten Defensivarbeit reichte es am Ende zum hochverdienten Sieg und Volksfeststimmung in Hessigheim. Mit der Laola-Welle wurde das Team von den eigenen Fans gefeiert. Beifall für einen überragenden Auftritt gab es allerdings auch von vielen Besigheimer Zuschauern, die sich beeindruckt zeigten, was der Aufsteiger ablieferte.

Auch das Vorspiel hatte einiges zu bieten. Im Derby zwischen Hessigheims zweiter Garnitur und den Sportfreunden Mundelsheim gab es sechs Tore zu bestaunen. Leistungsgerecht endete die Begegnung 3:3. Der TASV führte 1:0 und 3:2 und zeigte eine engagierte und gute Begegnung. Kai Zötzsche mit zwei Treffern und Benjamin Osswald trafen für den TASV, der optimistisch in die weiteren Begegnungen gehen kann.

Nach einer starken Anfangsviertelstunde mit einigen gut heraus gespielten Torchancen, ging der TASV folgerichtig durch Kai Zötzsche mit 1:0 in Führung. Ein Missverständnis in der Mundelsheimer Defensive nutzte er mit einem gekonnten Heber zur verdienten Führung. Anschließend konnte der TASV seine Überlegenheit nicht aufrecht erhalten und lies den Mundelsheimern mehr Platz. Kurz vor der Halbzeit fiel dann der Ausgleich. Nachdem die Offensive der Gäste nicht konsequent genug attackiert wurde, konnte SF-Stürmer Simon Rembold nur noch mit einem Foul im Strafraum gestoppt werden. Ex-TASV-Spieler Marcel Behrend verwandelte den berechtigen Elfmeter zum Ausgleich.

Nach der Pause war zunächst wieder ein dominanter und spielfreudiger TASV zu sehen, der allerdings aus seinem Ballbesitz kein Kapital schlagen konnte. Stattdessen gelang den Gästen das Führungstor. Nachdem Keeper Benjamin Friedl einen Fernschuss mit starker Parade noch an die Latte lenken konnte, war er beim eingeköpften Abpraller chancenlos. Wer dachte, dass die junge TASV-Mannschaft jetzt einbricht, sah sich getäuscht. Stattdessen erhöhte man den Druck auf das Mundelsheimer Tor und war nach mehreren Versuchen auch erfolgreich. Kapitän Benjamin Osswald konnte einen zu kurz abgewehrten Eckball mit einem platzierten Schuss zum 2:2 verwerten. Doch damit nicht genug. Wenige Minuten nach dem Ausgleich gelang dem TASV der umjubelte Führungstreffer zum 3:2. Erneut war es Kai Zötzsche, der sich mit einem präzisen Kopfball in die Torschützenliste eintragen konnte. Anschließend drückten die Sportfreunde den TASV in die eigene Hälfte und man hatte Mühe Ruhe in das eigene Spiel zu bekommen. Dies hatte zur Folge, dass die Mundelsheimer nach einem zu kurz geratenen Abstoß schnell umschalteten und zum 3:3 einschießen konnten.

Unter dem Strich bleibt ein verdientes Unentschieden in einem umkämpften und spannenden Derby. Die junge TASV-Truppe zeigte über 90 Minuten eine engagierte Leistung und gute Ansätze, die berechtigte Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison machen.